mJC | In Guben vergessen…

Die zwei kleinen Punkte mit dem blau-gelben Schleifchen und der Spreewaldgurke im Auge warten an der Information und wollen von ihren HCS C-Junioren abgeholt werden.

Ende der Durchsage…

So oder ähnlich, jedenfalls konstatiert saßen die HCS-Jungs nach Abpfiff der Samstagmorgenpartie auf dem gepflegten Holzboden in der Kaltenborner Straße. Nicht weniger legendär als der Spielort war dann auch der erneute Nachweis von Rousseaus Theorie der Unausweichlichlichkeit der positiven Gesetze und der damit verbundenen Abhängigkeit von Dingen, nur lässt sich das auch umkehren.

Von vorn. Über reichlich 35 Minuten verteidigte die HCS-Sieben halbzeitübergreifend engagiert, konsequent, ballorientiert und immer wieder auch konzentriert. Die positive Folge waren zahlreiche Angriffe aus der ersten und zweiten Welle heraus. Obwohl seit Wochen stets von Krankheiten und Verletzungen zurückgeworfen, agierte die Mannschaft tempostark und mutig, zog über gutes Kombinationsspiel ein ansehnliches Positionsspiel auf und glänzte mit vielen tollen Kreisläuferanspielen, aus denen immer wieder wahre Großchancen resultierten. Daneben agierte man überzeugend im Team, sorgte mit Dauerdruck und Anspielen für viele sehr gute Torchancen der Außenbahnspieler.

Insgesamt erzielten die Jungs von Carola Roscheck und Dirk Blaschke 27 Tore, derer 25 mehr ließen sie jedoch aus und scheiterten an den eigenen Nerven und dem überragenden Gubener Torhüter. Um es vorweg zu nehmen, die durchaus ordentlich haltenden Spreewälder Torleute, mussten ganze 33 Gegentreffer hinnehmen.

Von Anbeginn wurden die Spreewälder hart gedeckt, zum Teil auch böse mitgespielt. Zu keinem Zeitpunkt des Spiels wurde dem versucht Einhalt zu gebieten, die fälligen Strafwürfe blieben immer wieder aus. Die Durchsetzung einer offensiven Zweireihendeckung darf hierbei dann auch als Nebensächlichkeit betrachtet werden.

Vielen Ausgleichstreffern und einer spannenden Schlussphase zum Trotz, die Abhängigkeit von erzielten Toren sprach am Ende für die Gubener Jungs, eine unausweichliche Niederlage für das HCS-Team also? Wer die Bude vorn nicht trifft, bekommt sie hinten abgebrannt, wusste einst vielleicht auch schon der Heiner. Eine ohne jede Frage bittere Niederlage, wie auch Jogi unlängst einräumte. Der Aftershow-Kaffee am Stammtisch schmeckte dann jedenfalls trotzdem. Die zuletzt klar benannten Konfliktthemen beantwortete die HCS-Gang jedoch überragend gut, mit Kampfgeist, Verantwortungsbewusstsein und Wille. Stark, Jungs. Einen Sieg kann das natürlich erst mal nicht ersetzen, wenn man sich in die Seele eines Spielers hineinversetzt. Das ungute Gefühl, auf dem gepflegten Parkett in der Kaltenborner Straße etwas vergessen zu haben, wird uns wohl noch etwas beschäftigen. Die hübsch verpackten zwei Punkte müssen noch etwas auf uns warten, ganz unausweichlich.

DB