HC Spreewald I vs. HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst 28:25 | 16:15

Ein weiterer Schritt Richtung Meisterschaft?

Der HC Spreewald traf am vergangenen Wochenende zum Heimspiel in Luckau auf einen ihrer Angstgegner – die Männer von der HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst. Das Hinspiel hatte die Gurkentruppe durch einen verwandelten Strafwurf nach Ablauf der Spielzeit mit 27:26 für sich entscheiden können. Auch dieses Aufeinandertreffen sollte sich lange Zeit offen gestalten. Die bis dato sechstplatzierte HSG zeigte eine engagierte Leistung in Angriff und Abwehr und stellte den Gastgeber damit vor die erwarteten Probleme. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit (16:15), in der sich der Tabellenführer nach einem zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand zurückkämpfte, entschieden wieder einmal die letzten fünf Spielminuten den Spielausgang. Ein gehaltener Strafwurf, sowie zwei weitere Fehlwürfe der Randberliner nutzte der HC, um sich schlussendlich einen wichtigen 28:25 Heimerfolg zu sichern.

Ohne Vorspiel begann die Partie in der Luckauer Halle „An der Schanze“ ungewohnt. Beide Mannschaften zeigten sich in den ersten Spielminuten nachlässig in der Chancenverwertung, so dass es nach zehn Minuten erst 3:3 stand. Die Marschroute in der Abwehr war hingegen mit fünf ausgesprochenen Verwarnungen bereits abgesteckt worden. Bis zum 9:9 (20.) konnte sich keine der Mannschaften absetzen. Auf die aggressive 5:1-Abwehr der Gäste hatten sich die Spreewälder jedoch immer noch nicht eingestellt. Zu wenig Bewegung, kein konsequentes Anziehen in die Lücken gepaart mit unnötigen Fehlabspielen baute die HSG auf, die in Tim Neitzel (6 Tore) einen aus allen Lagen erfolgreich abschließenden Rückraumakteur in ihren Reihen hatte. Zudem nutzten die Ahrensdorfer eine Überzahlsituation konsequent, um sich auf 9:12 (23.) abzusetzen. Nach dem 10:13 (24.) durch den bis dato makellosen Strafwurfschützen Dave Skuddis zeigte der HC jedoch Moral. Aufgrund einiger Zeitstrafen und nachlassender Kräfte, die der dünnen Personaldecke der Gäste geschuldet waren, glichen die Spreewälder nach Toren von Paul Meisner, Danilo Wendt und Pascal Freund binnen weniger Minuten zum 13:13 (28.) aus und gingen durch den an diesem Tag treffsichersten Akteur, Paul Meisner (6), nur wenig später in Führung (14:13, 29.). Dieser Vorsprung wurde bis zum Halbzeitstand von 16:15 aufrechterhalten. Die HSG-Akteure Neitzel und Skuddis, in Kombination mit ihrem wendigen Kreisläuferkollegen Alexander Pietsch, stellten den Gastgeber immer wieder vor neue Herausforderungen. Darauf galt es, sich für die zweiten 30 Spielminuten einzustellen.

Den zweiten Abschnitt eröffnete der HC in Person von Lokalmatador Jens Kranick mit dem Tor zum 17:15 (32.). Dies war jedoch nicht der Anfang eines souverän geführten Spielverlaufs. Die Gäste agierten weiterhin aggressiv in der Abwehr und abgeklärt im Angriff. In Überzahl glichen sie zum 19:19 (37.) aus, um sich nur wenig später auf 19:21 (40.) abzusetzen. Der HC erspielte sich zu diesem Zeitpunkt gute Einwurfmöglichkeiten, scheiterte aber immer wieder am HSG-Schlussmann oder der Torlatte. Die Abwehr war jedoch nun besser auf den Ahrensdorfer Rückraum eingestellt und hatte in Florian Kleindienst einen soliden Rückhalt. Die darüber generierten Ballgewinne nutzten die Routiniers Jens Kranick und Pascal Freund, um wiederholt auszugleichen (21:21, 43.). In der Folgezeit legte der HC stets vor, die Ahrensdorfer fanden jedoch, trotz der Herausstellung von Tim Neitzel (3 x 2 min), immer wieder die Lücken in der Spreewälder Hintermannschaft. In der 55. Spielminute dann eine der entscheidenden Spielsituationen. Der für den Strafwurf eingewechselte Daniel Wegner variierte sein Stellungsspiel, bleibt auf der Grundlinie, und entschärft den Wurf. Auf der Gegenseite trifft Chris Guhrenz zum 25:23 (55.) und Paul Meisner, nach fußballerisch eingeleitetem Konterpass durch Florian Kleindienst, zum 26:23 (56.). In einer hektischen Schlussphase behält die Gurkentruppe trotz doppelter Manndeckung die Ruhe. Wie im Hinspiel führt das unnötige Einsteigen von David Klein (rote Karte) zum entscheidenden Strafwurf, der durch Kapitän Nils Werner sicher zum vorentscheidenden 27:24 (59.) verwandelt wird. In Unterzahl kommt die HSG zwar noch zu Ballgewinnen, kann aber nicht mehr entscheidend verkürzen.

Der HC Spreewald grüßt nach dem 28:25 Heimerfolg weiterhin von der Tabellenspitze der Brandenburg-Liga (33:3 Punkte). Da gleichzeitig ihr ärgster Verfolger aus Teltow/Ruhlsdorf (31:7) bei der TSG Lübbenau mit 26:27 unterlag, beträgt der Vorsprung nun vier Punkte. Bei dem Restprogramm des HC, mit den beiden Auswärtsspielen bei den heimstarken Mannschaften aus Bad Freienwalde und Lübbenau, sowie der Heimspiele gegen Wildau und am letzten Spieltag gegen den LHC Cottbus II, ist jedoch noch keine Vorentscheidung gefallen, auch, weil der HC den direkten Vergleich gegen Teltow deutlich verloren hat. In den kommenden drei Wochen heißt es daher weiterhin hart zu trainieren, um sich optimal auf das anstehende Restprogramm vorzubereiten.

Am kommenden Spieltag (14.04., 18:00 Uhr) reisen die Spreewälder mit einem großen Fanbus nach Bad Freienwalde. Die heimstarken Kurstädter sind die einzige Mannschaft, die zwei Siege gegen die HSG RSV Teltow/Ruhlsdorf einfuhr, und daher keinesfalls zu unterschätzen sind. In einer engen, hitzigen Halle erwartet die Gurkentruppe ein heißer Tanz, den sie im letzten Jahr nur knapp mit 29:28 für sich entscheiden konnten.

Es spielten für den HC Spreewald:

Florian Kleindienst und Daniel Wegner (beide im Tor), Florian Beyer (2), Danilo Wendt (3), Paul Meisner (6), Chris Guhrenz (3), Erik Handke, Pascal Freund (4), Tobias Lubig, Jens Kranick (4), Pascal Würfel, Tim Glowinkowski (1) und Nils Werner (5/3).

CG