Luckauer Berstebuben entzaubern Lübbenauer Gurkentruppe im Spreewald Derby

 

Nach viel zu langer Sommerpause ging es endlich in das Auftaktmacht in der Handball Kreisliga 2018/19. Im unschuldigen Himmelsblau neu eingekleidet, empfing man die Aufstiegsgehemmte Truppe der TSG Lübbenau. Jahr für Jahr wird das erste Saisonspiel der Luckauer kraftlos, ziellos und nahezu konzeptlos vorgetragen – das man nun auch noch den Ligaprimus empfing, sorgte im Vorfeld fast für Resignation. Wunderbar von Coach Dressel initiiert, trat man jedoch ohne jeglichen Druck auf die Platte. Auch wenn man gut und gerne die Halle 6m in der Breite anbauen hätte müssen, damit sich die TSG Herde ungedrungen erwärmen konnte, vermissten Kenner der Szene Goldhändchen André Krüger auf Seiten der Gäste. Der „Lange“ Rinka quittierte gesundheitsbedingt seinen Dienst im Tor, so dass kurzerhand Jörg E. sein zuletzt in der B-Jugend getragenes Suspensorium forderte um neben Fritsche zu brillieren. Nachdem Handballikone Thomas Weidner offiziell vom Parkett verabschiedet wurde, ging es respektvoll aber dennoch beiderseits entschlossen in das Match.

Den Luckauer Mannen gelang ein exzellenter Start, so dass man den TSG Augen entnahm „heute wird es ein heißer Tanz und kein Selbstläufer“. Im Hinterkopf habend, dass die Bankreserve in der Tiefe nicht allzu gut aufgestellt ist, verzichteten die Hausherren anfangs auf schnelle Konterbälle. Das Schiedsrichtergespann war sich seiner Bedeutung im vermeintlichen Spitzenspiel bewusst und versuchte im ersten Viertel durch frühzeitiges, striktes Ahnden, die Härte aus dem Spiel zu nehmen. Beide Mannschaften kamen durch gute Angriffsformationen zu freien Einwurfmöglichkeiten: scheiterten die Luckauer noch am Selbstvermögen (überragende Streuung), so bot sich den Lübbenauern eine orangene Wand im Luckauer Tor als eine noch unbeachtete Einflussgröße auf das Spiel. Von 2:2, 5:5 bis hin zur 12:9 Führung wurde den Fanlagern beider Städte ein klasse Match auf Augenhöhe vorgetragen. Als jedoch eine doppelte Überzahl der TSG nicht zum Torerfolg genutzt wurde, war klar „hier ist mehr drin“. Die Luckauer Abwehr trumpfte und fand sich in Bestformation – selbst TSG Torgaranten wie Schwerdtner und Noack wurden durch abwehrende, agile Bewegungsbereitschaft entkräftet, so dass es mit 16:13 in die Pause ging. Alleinig Rißka mit seiner Bierdeckelgroßen Drehung forderte den Mittelblock um Massierer wie gewohnt.

Noch als „Berstebuben“ getauft, besann man sich des Bullen auf der Brust – so galt es doch die breite Bank der TSG in Halbzeit 2 nicht zu unterschätzen. Kleine Fehler werden das Spiel entscheiden – unter diesem Bewusstsein ging es zum Seitentausch. Der Heimkehrer Bock war sehr gut aufgelegt und seine linke Klebe verunsicherte mal um mal Abwehr samt Torwart. In der 39. Minute verließ Schulz das Feld – ob es nun wirklich die 3. Zeitstrafe oder einsetzende Unterhopfung war, bleibt offen. Dem anspruchsvollen Luckauer Vorsatz folgend, verbale Artikulationen zu unterlassen; war ein spielentscheidender – denn der Kräftemäßig angeschlagene ehemalige Ligaprimus verschenkte wertvolle Energie durch Kommentierung jeglicher Aktion, jeglichen Pfiffes. Hinzu kam, dass die künftige Torwartlegende Endruschat einen Traumtag hatte – auch wenn nur mit dem Fingerspitzen tuschierend, brachte er die TSG Schützen zur Verzweiflung.

Fazit: Alle Jahre wieder gelingt es eben doch. Was jetzt die Saison noch bringt ist eigentlich egal. Hier noch ein kleiner nicht ganz ernst gemeinter Hinweis: wir hoffen ernsthaft auf Selbsttherapie der stetig verbal entgleisenden Muppet Show der TSG Bank. Und Winnetou war und ist ein Held .Auch wenn selten, Verlieren muss gelernt sein.

Im Tor: K. Fritsche, J. Endruschat
Im Feld: G. Schulz (3), D. Bock (13/5), M. Kusnierz, M. Naumann (4), J. Massierer (3), Phillipp Christoph, Max Fleck, Kai Lamich, Sascha Ziegenhardt, Sebastian Weiss (1), Christian Dressel (3)

MV: H.v.d. Krone, R.Karla, N. Richter

Am 23.09. um 15:30 Uhr wird der HC Lok Peitz in Luckau gebührend empfangen.

Sport frei.

nau